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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 4 – River Revenge

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Wie sieht der denn aus?

    Lancaster war gegangen, bevor sie ihn überhaupt erkennen konnte. Erst ein, zwei Momente später realisierte sie, dass es sich beim attraktiven, wenn auch in die Jahre gekommenen Kerl, in den sie beinahe hinein gelaufen wäre, um ihren Anführer handelte. Dieses kuriose Treffen vergaß sie nur so schnell, weil die Szene vor ihr die Aufmerksamkeit Eryns verdient hatte. Nach Torres' Informationen brauchte sie nicht lange, um auf des Rätsels Lösung zu kommen. Das 'Bescheißen' funktionierte simpel und effektiv, wie man es sich vorstellte. Natürlich war ein augenscheinlich Unbeteiligter involviert und natürlich waren die betrunkenen, durch den kuriosen Unterhalter bei Laune gehaltenen Gäste abgelenkt. Selbst schuld, hätte man meinen können. Doch Eryn konnte Derrecks Gesicht in jedem Einzelnen dieser besoffenen Verlierer sehen. Sie ahnte, dass sie alle mit Problemen zu kämpfen, wenig zu verlieren und viel zu gewinnen hatten, sich als stetig Niedergemachte beweisen wollten und doch so gerne auch unterhalten wurden, in den Genuss eines runden Abends kommen wollten, der ihnen durch ein schlechtes Schauspiel streitig gemacht wurde. Aber nicht mit ihr.

    Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.

    Derreck hatte vielleicht Recht gehabt. Sie hatte viele gute Momente verpasst. Doch es war noch immer an der Zeit, an ihrem Image zu arbeiten.

    Dann war ihr Moment gekommen. Der Unterhalter verließ seine nichtexistente Bühne wohl vorerst, ließ die beiden Betrüger alleine. Die Barfrau marschierte entschlossen zur Pokerrunde, besah sich diese, als würde sie den Tisch mustern, sich ein Bild vom Spielverlauf machen wollen. Die Glücklosen waren nicht einmal darauf gekommen, wie und warum der Lakai des Bosses es schaffte, immer genau zu wissen, wann er aussteigen und wann weitermachen sollte. Er musste sich nicht mal die Mühe geben, ihnen kleine Einsätze zu überlassen, um das Schummeln weniger auffällig zu gestalten. Sie hatten nicht die geringste Ahnung. Und Eryn wollte nichts daran ändern.

    Anfangs wurde sie nicht bemerkt, dann jedoch gewann sie die ersten Blicke, neugierig wie immer. Sich weiterhin als neugierige Zuschauerin gebend, blinzelte sie schließlich zu Furlan, dessen Anhäufung an Spielgeld bereits erstaunlich groß war, während die der anderen Runde für Runde schrumpften. Sie lächelte ihn an, wie der Inbegriff einer Frau, die einem Mann nicht widerstehen konnte, der gerade dabei war, große Summen zu gewinnen. Und mit solchen Frauen dürften sich die Kerle hier immerhin exzellent auskennen.

    "Wow... ein Gewinnertyp, was?", fragte sie ihn, ohne eine Antwort, abseits eines selbstzufriedenen und Bescheidenheit vortäuschenden Schulterzuckens zu erwarten. Sie stellte sich zu ihm, nicht wenig später sogar hinter ihn. Natürlich verdeckte er seine Karten geschickt genug, um ihr keinen Einblick zu geben. Sie hatte auch nicht gedacht, dass es so einfach werden würde. So, dass er es gerade noch sehen konnte, warf sie mitleidige aber auch nur oberflächliche, ignorante Blicke in Richtung seiner Mitspieler, deren Aufmerksamkeit sie natürlich ebenfalls besaß. "Ich darf doch?", fragte sie, akzeptierte auch in diesem Fall aber kaum eine verneinende Antwort, als sie die Finger sanft auf die Schultern des dürren Mannes legte, die Finger zärtlich massierend in die knochigen Verhärtungen seines Nackens grub. "Erfolgreiche Männer sind häufig so verspannt!", säuselte sie ihm leise ins Ohr, als sie sich herunterbeugte, um den gezinkten Spielverlauf nicht augenblicklich weiter zu stören. Sie musste ihn erst vollständig auf seine Seite bringen, dafür sorgen, dass er ihr vertraute. Oder dass er sich gar nicht mehr die Frage nach Vertrauen stellen würde.

    Und so fuhr sie fort, den hageren Kerl zu bezirzen. Das Spiel verlief immer weiter zu seinen Gunsten, ohne dass sie besonders auf das Gebaren des Croupiers achtete. Sie wollte sich genau so ahnungslos geben wie die, die gerade im Begriff waren zu verlieren. Auch, um die anfangs argwöhnischen Blicke des Kartengebers loszuwerden. "Das ist mir wirklich zu hoch!", gab sie sich naiv. Es war ein Spiel gegen die Zeit. Der Berg an Chips vor ihrem Opfer wuchs immer weiter, sie würde sich nicht mehr allzu viel Zeit lassen können. Doch je länger sie abwartete, desto mehr würde auch das Misstrauen ihr gegenüber in den Hintergrund rücken. So fieberte sie scheinbar mit Furlan mit, freute sich über seine Siege, tat immer wieder überrascht und belohnte ihn mit Streicheleinheiten, Küsschen auf die Wange und Schmeicheleien.


    Geändert von MeTa (08.10.2015 um 23:27 Uhr)

  2. #2
    Lancman und Haile machten sich auf in Richtung Westen.



    Probe Jackman: Infiltrator: Bestanden! (erleichtert)
    Probe Haile: Konstitution: Bestanden! (erleichtert)


    Kaum hatten sie das Gräberfeld überquert, hatten sie sich auf den Boden geworfen und sich Meter für Meter durch das Gestrüpp am Boden gekämpft, denn vor sich, im Lager der Flameriders erkannten sie hektische Bewegungen.
    Und plötzlich sausten Kugeln über ihre Köpfe hinweg und hinterließen ein feines Surren in der Luft. Den beiden blieb fast der Atem weg, als sie sich in Deckung warfen.
    „…!“, blitzte Haile ihn an und Jackman rief über den Knall einer weiteren Kugel hinweg: „Keine Ahnung, wie die uns sehen konnten, verdammte Scheisse, eigentlich unmöglich!“

    Wütend hob er den Kopf und rannte plötzlich einige Meter nach vorne, direkt auf das große Gebäude zu, welches vor den Ölförderanlagen aufgebaut war. Vor ihm war alles in dichtem, schwarzen und beissenden Rauch gehüllt, wahrscheinlich brannten einige der Ölfelder noch immer, denn die Lust an Sprengstoffen, Chemikalien und anderen feurigen Bastelarbeiten war das Markenzeichen der Flamerider.
    Fast konnte er schon erkennen, was das vor sich ging , er musste nur noch um die Ecke des Gebäudes blicken, dann hatte er freie Sicht auf das Feld, und kaum war er dort angekommen, kullerte eine Granate vor seine Füße!

    Mit blitzschnellen Reflexen des erfahrenen Überlebenden kickte er die Granate weg, die in tausend Schrapnellen in der Luft explodierte, die Splitter bohrten sich neben ihm in die Wand, im zweiten Reflex hatte er sich vor Haile postiert, was die Kultistin zu einem wütenden Kopfschütteln veranlasste. Wie durch ein Wunder entgingen sie Beide dem Regen an scharfkantigen Schrapnellen und nach einer kurzen Sekunde Luft schöpfen, blickten sie Beide um die Ecke.
    Sie sahen, dass sich dort vielleicht fünf Flamerider verzweifelt gegen gut drei Dutzend Untote zur Wehr setzten und jeden Moment überwältigt werden würden.
    In ihrer schieren Todesangst hatten sie in alle Richtungen gefeuert und eine Frau – Haile erkannte sie SOFORT wieder als ihre Kontrahentin bei den Baffin Hills – fuhrwerkte schon wieder mit dem Mörser herum, den sie sich an die Hüfte presste und so im Wahnsinn und Mut der Verzweiflung als Raketenwerfer benutzte.

    Es gab einen kurzen knallenden Laut und schon sauste die nächste Granate heran, riss ein perfektes Loch in den Bauch eines untoten Angreifers, explodierte dort aber nicht, Nein, sie setzte ihren Weg fort und landete genau auf einer der Ölförderanlagen, die bereits schon leicht in Flammen stand. Es gab einen kreischenden Knall als die Granate endgültig explodierte und eine riesige Feuersäule in den Himmel stieg als sich jeder Tropfen ausgelaufenes Öl sofort entzündete.
    In wenigen, kurzen Sekunden war das gesamte Ölfeld in ein flammendes Inferno getaucht, meterhohe Flammen schossen aus dem Boden und vielstimmiges Kreischen war zu hören!
    Direkt vor ihnen wankte ein lichterloh brennender Untoter, der die Hände noch nach ihnen ausstreckte und dann einfach vor ihren Augen zu schwarzer Schlacke und Kohle zu schmelzen schien.
    Das Geschrei der paar lebenden Flamerider indes ließ es Haile und Jackman kalt den Rücken herunter laufen.

    Ihr Gesicht gegen die Hitze abschirmend warfen sie einen erneuten Blick um die Ecke herum in das Inferno.

    Sie konnten noch einiges erkennen, dass die Plünderer dort gelagert hatten, inmitten des Infernos lag es auf einigen Tischen herum, die aussahen, als wären sie von einem Operationssaal geklaut worden.
    Mit einem guten Plan würde auf jeden Fall jeder von ihnen noch eine Aktion durchführen können, bevor das Feuer ALLES verschlingen würde!

    - Auf den ersten Blick sahen sie eine funktionierende Lachgaseinspritzung herumliegen, die möglicherweise für eines der irren Gefährte der Flameriders gedacht worden war. (Bauteil für das Float)
    - Auf dem Tisch daneben standen einige Chemikalien, ein Großteil davon bereits zu Brandbomben zusammengebaut. (Ausrüstung für das Float)
    - Außerdem war da noch „Kerosa“, Hailes Feindin von den Baffin Hills, die verzweifelt versuchte sich zu retten, alleine jedoch chancenlos war. (unbekannter Effekt)
    - Zudem stand in der Mitte zwischen den Tischen ein Motorrad, das nicht aussah, als würde es den Riders gehören – zu wenig Spitzen und Basteleien daran. Und es sah funktionstüchtig aus! (Trait)
    - Und als Letztes sahen sie noch die Ausrüstung eines Ölarbeiters (Trait)

    Zwei Sachen würden sie bergen können, bevor es sehr gefährlich, vielleicht sogar tödlich für die Beiden wurde, sollten sie nicht fliehen.
    Für alles, was sie danach retten oder bergen wollten, mussten sie einen Tanz auf dem Vulkan wagen. Sprichwörtlich!

    (Beliebige sinnvolle Probe ab dritter Aktion (bergen usw), erschwert um 40% , normale Boni und Mali erlaubt. 30%ige Chance, zu sterben, wenn Probe fehlschlägt)

    Geändert von Daen vom Clan (08.10.2015 um 22:48 Uhr)

  3. #3
    Wer auch immer Liz hinter all dieser Wut, Härte und Ablehnung wirklich war, sie hatte den Glauben an das gute im Menschen schon lange verloren. Auch wenn er ihr die Versuchung spürte, so würde er ihr jetzt keinen Vortrag über das Gute und über Selbstlosigkeit halten, denn ganz sicher würde soetwas hier lediglich das absolute Gegenteil dessen bewirken, was er damit beabsichtigte, denn schließlich hatte sie sein Hilfsangebot allein schon misstrauisch gemacht. Einen Teil meines momentanen Antriebes kennst du schon. sagte er dann schließlich, nachdem er sie für einen Moment gemustert hatte Davon abgesehen brauchen meine Leute und ich jede Hilfe die möglich ist und die du bereit bist zu stellen. Dinge wie Informationen oder Ausrüstung. sprach er weiter. Mit einem Preis würde sie arbeiten können, auch wenn seine Art allein sie wahrscheinlich bereits misstrauisch machen musste. Dagegen konnte er im Moment nichts machen, er wollte auch helfen aber dass direkt zu erwähnen, würde ihm nichts helfen, zumindest nicht hier und jetzt.
    Und zu Rory: ich werde versuchen mein Bestes zu geben, kann aber natürlich nichts versprechen. Zum Anfang bräuchte ich ersteinmal einige Informationen über ihn: Sein Aussehen und etwas über ihn selbst, insbesondere besondere Merkmale wie Narben, Sprachfehler, auffällige Verhaltensweisen und all sowas. Dann müsste ich noch wissen wo du ihn zuletzt gesehen hast und grob wo du gesucht hast, damit ich ungefähr weiß, wo einige Sackgassen liegen. mit diesem beinahe üblichen Fragenkatalog begann er seine 'Untersuchung', die er allerdings versuchte an die Situation angepasst und nicht zu 'polizeihaft' zu stellen. Dann sah er sich noch ein wenig in Fawyerland um, irgendetwas war hier doch..Und erzähl mir am besten auch etwas über diesen Laden hier. Ich habe das Gefühl das hier etwas ist. Vielleicht bin ich auch nur völlig paranoid aber wir werden hier auf jeden Fall ein paar Teile dieses Puzzles finden.

    Geändert von wusch (08.10.2015 um 23:02 Uhr)

  4. #4
    Probe Jackal: Konstitution: Bestanden! (erleichtert)
    Probe Mary: Survival: Bestanden! (erleichtert)


    Der Plan war gut und ihr Vorgehen umsichtig! Als Jackal und Mary in Richtung Süden an und auf der Mauer entlang schlichen, konnten sie allen Gefahren aus dem Weg gehen.
    Der Ödländer hatte den Streichelzoo als große Lichtung ausmachen können und so hatten sie eine ungefähre Ahnung, in welche Richtung sie mussten, durch den mittlerweile wild gewucherten Urwald schlichen sie Richtung Osten und dann, als sie an einem Wartungsschuppen vorbei kamen, in dem sich nichts von Wert befand, da ein Kurzschluss dort augenscheinlich das ganze Häuschen verbrannt hatte, nach Norden.
    Hier war einstmals der Bewuchs schon zu Zeiten vor dem großen Zehren dicht gewesen, fast schien es, als hätte sich hier einmal ein Heckenlabyrinth befunden, welches nun vollkommen dicht verwuchert war, doch dank ihrer Macheten bewegten und schnitten sie sich leise hindurch.

    Und dann tat sich plötzlich vor ihnen eine Art kleines Paradies auf, ein Flecken Eden, könnte man sagen.
    Sattgrünes Gras, von der Sonne gestreichelt, eine Lichtung inmitten des Chaos.

    Der Streichelzoo war früher von Monorail-Schienen umgeben gewesen, wie nun so von Efeu überwuchert waren, dass sie einen perfekten Sichtschutz und Sicherheit boten – vor allem für die unzähligen Karnickel und die eine oder andere Ziege, die sich dort tummelten und eine perfekte Beute für Marys Bogen abgeben würden. Unter den Schienen hatte man einstmals einen Wassergraben liebevoll angelegt, auf dem früher allerlei Zierwasservögel mechanisch bewegt wurden, doch nun nur noch rostig und gruselig waren. Das Wasser jedoch wirkte sauber und frisch und war auch als Tränke für die Tiere geeignet gewesen.
    Aus ihrer Deckung heraus konnten die beiden erkennen, dass sich am genau anderen Ende der Lichtung einige Kinderleichen müde und wie in Trance bewegten, wahrscheinlich versuchten sie als ehemalige begeisterte Gäste seit 20 Jahren, die Tiere zu überfallen und zu fressen, doch hielt der gußeiserne Zaun sie davon ab.
    Doch bis auf Nahrung und frisches Wasser ließ sich hier auf den ersten und zweiten Blick nichts von Interesse finden. Vor allem keine Ausrüstung für ihr blockadebrechendes Float…
    Aber vielleicht an einem anderen Ort im Zoo?

    Geändert von Daen vom Clan (08.10.2015 um 23:07 Uhr)

  5. #5
    Probe Eryn: Verführer: Bestanden! (erleichtert)

    „Nun, zu hoch?“, schmunzelte Furlan und widmete sich nun so langsam mehr und mehr der hübschen jungen Frau.
    „Lassen Sie sich gesagt sein – ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, was Sie an mir interessant finden und was Sie vor haben.“, lächelte er milde und Eryn fühlte sich sofort ertappt, da es schien, als wäre sie durchschaut worden, den verlierenden Ödländern zu ihrem Glück zu helfen, doch Furlans nächsten Worte entschärften ihre Angst sofort, er lag vollkommen falsch.
    „Sie interessieren sich für mich weil ich so viele Chips habe.“, stellte er nüchtern fest und Eryn spielte perfekt die „Ertappte“. Doch der alte Mann legte seinen warmen, staubtrockenen Finger auf ihre Lippen und flüsterte: „Das ist in Ordnung. Das ist Fawyerland. Wir alle sehnen uns nach Wärme und Zuneigung und wenn der Preis dafür Dollar sind, wer wären wir, dies nicht…“ „Furlan? Geht es hier endlich mal weiter?“, krakeelte einer der Betrunkenen lauthals und grinste bierselig vor sich hin als Furlan sich schnell von Eryn abwandte und augenscheinlich völlig aus der Contenance gebracht, seinen Einsatz verschlief und versehentlich aus der Runde ausstieg, obschon sein Blatt genial gewesen war.
    Und so mehrten sich die kleinen Fehler, die Furlan machte, da Eryn ihre Kunstfertigkeit voll ausspielte. Und die Waagschale begann sich zu Gunsten der Ödländer zu senken, vor allem, nachdem Furlan fahriger und fahriger wurde, denn Eryn hatte nun auch einigen Ödländern schöne Augen gemacht, um Furlans Konzentration durch Eifersucht zu stören.

    „Ja, ich bin eine Strafe Gottes.“, dachte sie sich grimmig, „doch auch eine Waffe. Derreck, wenn du mich jetzt sehen könntest. Du wärst stolz auf mich.“ Und mehr noch - sie selbst war unglaublich stolz auf sich, als einer der vermeintlichen Verlierer fast in Tränen ausbrach, als ein riesiger Stapel Chips in seine Richtung wanderte, beglückwünscht von seinen Mitstreitern, die es ihm neidlos gönnten, war es einzig und allein Furlan, der mit verkniffenem Mund da stand und sich langsam wieder zu fangen schien.
    Vor allem da Fawyer langsam näher kam, augenscheinlich alarmiert durch zu viel Jubel an einem Tisch. Jubel, der nicht seinen Angestellten galt…

    --

    „Dein Bestes? Pfff, dass ich nicht lache.“ Sie schüttelte den Kopf und spielte wieder mit ihrem Kampfmesser herum. Rory… Wrecker. Er ist kräftig, hat rote Haare, ein echter Ginger. Sommersprossen überall und ziemlich vernarbte Hände durch das ewige Basteln. Gesucht habe ich ihn bisher nur beim Ölfeld, bin aber gleich wieder umgekehrt, dort waren mir zu viele Feinde.“ *sie schlitzte missmutig wieder am grünen Filz des Tisches herum, eine Tätigkeit, die Fawyer bestimmt nicht gerne sehen würde und die in Franks Augen theoretisch den Tatbestand der mutwilligen Zerstörung darstellte. „Danach habe ich beim Zoo gesucht. Hatte mich dort in einer Hütte voller Technik versteckt. Da war alles intakt, also war er dort nicht. Und dann, tja dann… habe ich Torres gesehen. Mit Rorys Rucksack. Ich bin ihm gefolgt und dann hier gelandet. Alles was ich weiß ist, dass Rory sich laut diesem Schleimscheisser von Lustmolch ein Zimmer genommen hat und am nächsten Morgen wieder abgereist ist. Ohne seinen Rucksack mit zu nehmen.“

    Sie seufzte schwer. „Ich weiß nicht mehr was ich glauben soll. Keiner von Denen sieht wirklich aus als würden sie einen so unwichtigen Kerl wie Rory umnieten. Dann aber lassen sie mich ums Verrecken nicht in das Zimmer, in dem er geschlafen hat. Als ob sie mich einfach nur ärgern wollen würden. Denn ich habe mich natürlich dort hingeschlichen, aber nichts gefunden. Vielleicht bin ich auch wirklich nur einfach paranoid und dumm und so von Zorn zerfressen...“, sagte sie und ließ zum ersten Mal ihr Schutzschild fallen.

    Geändert von Daen vom Clan (08.10.2015 um 23:43 Uhr)

  6. #6
    WAS IST IN DICH GEFAHREN?, schrie sie sich gedanklich selbst zu.

    Es waren nicht mal wenige Sekunden, nicht mal ein paar Wimpernschläge, die sie Zeit hatte, zu reagieren. Eryn würde es nicht einfach so unbeschadet am Zombie vorbei schaffen, doch Club oder wem auch immer direkt in die Arme laufen, wenn sie jetzt einfach hinaus lief. Für einen Augenblick kam ihr in den Sinn, dem Zombie das Kätzchen entgegen zu werfen, ihn damit zu beschäftigen, sich so an ihm vorbei drängeln zu können, ohne selbst in Gefahr zu geraten. In Gedanken sah sie es sich schon tun, die Geheimnisse der geheimen Schaltzentrale Fawyerlands erkunden. Doch damit würde sie sich selbst in eine Falle begeben, sich im Geheimraum einsperren und nur darauf warten können, entdeckt und bestraft zu werden.

    Noch bevor sie in die niedlichen Augen des Tieres gucken konnte, verwarf sie die Idee also und sprintete dann doch heraus, in der Hoffnung, die Dunkelheit nutzen zu können, um nicht entdeckt zu werden. Das Kätzchen drückte sie fest an ihre Brust, als sie in Richtung der im Dunkeln unsichtbaren Treppe rannte.

  7. #7
    Eryn sprintete wie eine Wahnsinnige in Richtung Treppe, als sie von oben Gepolter hörte und schnelle Schritte, die rasch näherkamen.

    "Du bist die dümmste •••••••• der Apokalypse, Club, alleine schon die Vorstellung, dass sich ein lebendiges Wesen für dich interessieren könnte, stinkt doch geradezu nach Falle!", schimpfte Torres laut und voller Wut und wie zur Antwort hörte sie wie ein Stumgewehr entsichert wurde. "Wenn ich diese •••••••• erwische, dann schlitze ich sie auf...!", war die von Enttäuschung und Hass verzerrte Stimme von Club zu hören.
    "Maul halten. Du bleibst hier. Ellen oder so, gehört zu Lancaster und sucht Derreck. Du wartest hier. Und wenn einer von ihren Freunden die Treppe runterkommt, dann schießt du ihm in den Bauch und dann in den Kopf. Mit Schalldämpfer. Ich gehe runter und mach sie fertig!"

    In dieser Sekunde war Eryn an der Treppe angekommen, sah aber schon den massigen Schatten von Torres die Treppe herunter kommen. In ihrer Verzweiflung huschte sie blitzschnell unter die Treppe, da sie wusste, dass auch der Rückweg durch Club versperrt war. Sie saß sprichwörtlich in der Falle, als sie im Dunkeln gerade noch so den Schemen von Torres ausmachen konnte, der sowohl eine Pistole als auch eine riesige Machete in der Hand hielt und ihr den Rücken zudrehte, um sich in Richtung der Tür zu bewegen...

    ---

    Oben sahen die Gäste, wie Torres plötzlich in Richtung des Flurs stürmte, während Fawyer lachend ein paar Kerzen anzündete und fröhlich prustete: "So ist das mit der Z-Energie, liebe Freunde."

  8. #8
    Sie hatte keine andere Chance. Club würde oben auf sie warten und kein zweites Mal schauen, bevor sie Eryn tötete. Die ganze Hoffnung und Lust, die die Barfrau in der Wache geweckt hatte, musste nun in Enttäuschung und Hass umgeschlagen sein. Doch nicht mal für ein schlechtes Gewissen hatte sie Zeit. Sie setzte das Kätzchen neben sich ab, hielt den Finger auf die eigenen Lippen, um ihr anzudeuten, still zu sein. Eryn hätte schwören können, dass die Katze sie ansah, als hätte sie sagen wollen: "Schnauze, ••••••••! ICH bin hier nicht die Idiotin!"

    Die Kellnerin gab sich Mühe, leise zu sein, als sie wieder aus ihrem Versteck kroch. Sie folgte dem Schemen des Hünen vor sich langsam, wartete nur darauf, dass er dem Untoten begegnen würde, dem sie soeben entkommen war. Sicher würde kein einzelner Zombie den Tod des mutmaßlich erfahrenen Scavengers bedeuten, doch womöglich rechnete er nicht damit, würde in ein kurzes Handgemenge geraten oder zumindest Aufmerksamkeit benötigen, um sich dem Wiedergänger zu erwehren. Aufmerksamkeit, die ihm fehlte und die sie nutzen konnte, um ihn von hinten zu attackieren, vielleicht zu entwaffnen und mit seinen eigenen Waffen zu erledigen. Kein großer Plan, doch ihre letzte Chance.

    Fast ironisch - wie auch Eryn selbst in den Momenten feststellte, die womöglich ihre Letzten werden sollten. Derreck hatte alles dafür getan, sie zu schützen, und das mit Erfolg. Und nur um ihn und seine Verluste im Fawyerland in einem albernen Akt zu rächen, kostete sie sich wahrscheinlich selbst das Leben und brachte andere in Gefahr.


  9. #9
    Torres ging mit kurzen, vor Anspannung geduckten Schritten nach vorne, ganz der erfahrene Scavenger und legte dann die Hand auf die Klinke.
    "Du verdammte ••••••••...", flüsterte er und atmete noch einmal tief durch. Dann riss er die Tür auf, tat einen Schritt nach vorne und in diesem Moment konnte Eryn hören, wie der Untote ihn attackierte.

    Perfekt abgestimmt mit dem Angriff des Untoten, warf sich Eryn auf den Mann, der in diesem Augenblick zurück taumelte und umklammerte ihn, doch sie hätte auch genausogut gegen eine Wand laufen können, denn sie schaffte es nicht einmal annähernd, den adrenalingepeitschten Mann ernsthaft in Gefahr zu bringen.
    Selbst mit zwei Feinden, die sich an ihn klammerten, warf sich der Riese nach links und nach rechts und Erny merkte, wie ihr mehr als schmerzhaft die Luft aus den Lungen gepresst wurde und sie hart mit dem Hinterkopf gegen den Türrahmen schlug.
    Dann hörte sie ein scharfes Zischen, zwei Mal, wie eine Waffe, die mit Schalldämpfer schoss und der Schmerz, der danach in ihrem Gesicht explodierte, war schrecklich...

    Sie wurde auf den Gang geschleudert und spürte, wie Blut aus ihrer Nase lief.
    Sie wusste, dass der Scavenger nun auf sie anlegen und schießen würde.
    Und dann ging ein Licht an, ausgehend von Torres. Der Scavenger hatte eine Taschenlampe gezückt und im Lichtkegel konnte Eryn den Untoten erkennen, der mit zwei sauberen Kopfschüssen am Boden lag.
    Dann fuhr der Lichtkegel auf seinen Arm, er war von dem Untoten gebissen worden, die Wunde blutete heftig.

    In seiner Stimme lag Verzweiflung, als er die Lampe auf Eryn richtete und vor Schock krächzte: "Warum...? "

    Eryn wusste, dass ihr Leben von exakt(!) den nächsten Worten oder ihrer nächsten Handlung abhing.

  10. #10
    "Warum...? "

    Diese Frage hätte Eryn sich exakt so auch selbst stellen können.

    Warum?



    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Es war nicht nur der Schmerz einer vermeintlich blutenden Nase, der sie weinen ließ. Es war mehr als das.

    "Weil ich nicht nachdachte, oder zuviel. Weil ich jemanden liebe, dem ich es nie gezeigt habe. Weil mich der Frust darüber, dass ich zu stolz war, ihn zu mögen, jetzt verfolgt. Weil ich dachte, ich könnte wieder gut machen, wie ich ihn behandelte, indem ich die leiden lasse, die ihm nur halb so Unrecht getan haben wie ich selbst. Weil ich keinen anderen Weg kenne. Ich bin selbstsüchtig. Ich bin ein Monster. Ich bin ein Spielzeug. Ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen." Sie seufzte schwer.

    "Ich habe einen Jungen dem Tode überlassen, um mich selbst zu schützen.

    Ich hätte dich, ohne zu zögern, getötet, wenn ich dazu fähig wäre.

    Ich habe einen Kanister mit Giftgas in eine Siedlung geschmuggelt.

    Ich hätte die verfickte Katze dem Zombie zum Fraß vorgeworfen, wenn es mir was gebracht hätte.

    Ich habe mehr Unschuldige getötet als du dir vorstellen kannst.

    Scheiße..."


    Sie schluchzte und spuckte das Blut aus, welches über ihre Lippen in ihren Mund gelaufen war. Ihre Lider wischten die brennenden Tränen aus ihren Augen. Eryn sah geblendet ins Licht, wo Torres stehen musste. "Das war's...", sagte sie achselzuckend. "Ich habe nicht mehr für dich. Ich bin nicht mehr als das. Ich kann nicht behaupten, dass mich jemand vermissen würde. Ich bin... alleine Schuld. Weder Jäger, noch Lancaster, noch sonst wer. Sie haben nichts damit zu tun."

    Sie dachte an Jäger, Leo und Niki, mit denen sie das Lager der Plünderer überfallen hatte. Sie dachte an Frank, dem sie vor Sara geholfen hatte, Silvia eine Zukunft zu bescheren. Sie dachte an Will, mit dem sie sich verstanden - den sie geneckt - hatte und mit dem gemeinsam sie das Giftgas zu den Sabals brachte. Sie dachte an Evi, die fast zu einer Freundin hätte werden können. Und zuletzt dachte sie an Derreck.

    Das durfte nicht das Ende sein. Sie WAR schrecklich. Doch sie wollte nicht gehen...

    "Hör zu, Torres: Meine Freunde und ich sind hier auf dem Weg zu einer Mission. Wir haben die Möglichkeit für ein effektives Heilmittel, wir können die Zukunft verändern, die Welt wieder machen wie sie war, bevor ich lebte. Ich weiß, dass das ein schwacher Trost ist..." - sie konnte die Wunde an seinem Arm im Schein des Lichtes nicht erkennen, doch natürlich wussten beide, was sie bedeutete - "...und ich kann nicht behaupten, dass wir rechtzeitig fertig werden, um dir zu helfen, aber die Gruppe braucht ein hübsches Gesicht, auch wenn ich nicht mehr bin als das. Wenn du mich gehen lässt, gebe ich dir das erstmals ehrliche Versprechen, den Rest meines Lebens zu versuchen, all das Chaos, das ich bisher gestiftet habe, wieder gut zu machen."

    Und das erste Mal seit Langem spielte sie kein Spiel.


  11. #11
    Der Scavenger war hier, um sie zu erschießen. Sein Blick war wutverzerrt und Eryn wusste, dass sie nun sterben würde, sollten ihre Worte nicht auf fruchtbaren Boden fallen.
    Probe Elyn: Händler: miss... gelungen!

    Torres schnaubte fassungslos und taumelte dann wie schwindelig zurück, stützte sich an der Wand ab.
    "Ein Heilmittel? Gegen den Biss?" Er stürmte sofort nach vorne, packte sie hart und grob und zog sie an ihrem Hals äußerst schmerzhaft nach oben. Die Spuren würden noch einige Zeit lang sichtbar sein, so viel schien klar.

    Dann legte er ihr die Pistole an die Schläfe und mit schneidend kalter Stimme sagte er: "Erzähl. Mir. Alles."

  12. #12
    Sie würgte, bekam kein Wort heraus, bis der Scavenger seinen Griff lockerte, sie an der Wand ein ganzes Stück herunter ließ, doch noch immer grob festhielt.

    "Wir... wir haben einen Kasten. Einen... Sarg. Darin ist ein... konservierter Kerl, den unser Bürgermeister Adam nannte. Er ist die Lösung. Sheng hat scheinbar schon lange Zeit auf ihn gewartet, wusste, dass er kommen würde. Und vor ein paar Wochen war es dann soweit." Sie hustete, spuckte dabei Blut. "Wir zogen unter der Leitung von Lancaster los, um ihn nach... San Antonio zu bringen. Zuerst mussten wir in den Süden, um die Batterien aufzutreiben, die das... Ding versorgen. Dort verbrüderten wir uns mit Wilden und beendeten den Krieg zwischen ihnen und der Verbrechersiedlung, eben mit dem Nervengas. Wir bekamen die Batterien und gingen zurück nach Sheng's Hope. Es lag komplett in Trümmern. Jetzt gerade sind wir dabei, Sheng und... und die anderen zu retten, bevor wir weiterziehen und die Mission beenden. Und ich habe nichts Besseres zu tun, als alles stehen und liegen zu lassen, um Derreck zu rächen."

    Sie schluchzte, wollte sich ihm weiter öffnen. Neue, frische Tränen drangen in ihre Augen. Sie eröffnete ihm mehr. "Bei uns gab es einen fürchterlichen Mann; George. Er besaß Sklaven, die er auf seinen Feldern arbeiten ließ und unter fürchterlichen Bedingungen herumkommandierte. Ein Dorfjunge, Raoul, hat bei ihm auf der Farm Essen gestohlen. George dachte, dass es Derreck gewesen wäre, schickte seine Affen los und ließ ihn leiden, wochenlang. Er hörte nicht auf, bis Derreck selbst den wahren Schuldigen ans Messer liefern würde. Doch das tat er nicht. Er wusste, wer gestohlen hatte, aber er nahm lieber die ständigen Prügel in Kauf, als Raoul zu verpfeifen." Sie versuchte. einzuatmen, doch die kräftigen Pranken an ihrem Hals ließen das kaum zu. "Dann drohten sie ihm damit, mich zu verletzen." Ihr Blick wurde nun glasig. "Er hielt das nicht aus, er knickte ein. Ich war ihm so wichtig, wie er mir ist. Nur besaß er den Mut, dazu zu stehen. Er überwältigte Raoul, ich erwischte ihn durch Zufall dabei. Anstatt es ihm auszureden, zögerte ich und schlug den Jungen am Ende selbst mit einer Pfanne ohnmächtig, um dann dabei zuzusehen, wie Derreck ihn auslieferte."

    Da war es. Das erste Mal, dass sie darüber sprach, was sie in den letzten Wochen mit einer gewaltigen Schuld beladen hatte. Es war befreiend, darüber sprechen zu können, doch auch beängstigend, es sich vor Augen zu führen.

    "Es tut mir so Leid. Ich sag das nicht so. Es tut mir Leid, wirklich. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen, ungeschehen machen, dass ich überhaupt diese scheiß Treppen runtergegangen bin. Und das sage ich nicht nur, weil du mich jetzt erschießen wirst. Ich bereue es, dir das angetan zu haben. Ich bereue es, Club verarscht zu haben. Ich bereue, dass mich meine Blindheit solche Dummheiten hat tun lassen."

    Und dann blickte sie den Scavenger direkt an. Das Licht seiner Lampe schien noch, doch nicht mehr direkt in ihr Gesicht. Sie konnte die Umrisse seines wütenden Gesichts erkennen. "Bitte, gib mir eine zweite Chance!"

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